Die Müllverbrennung von brennbarem und „freigemessenem“ AKW-Abriss-Material aus dem AKW Gundremmingen geht ab März 2019 leider wieder weiter

– 15.02.19 – Mit Bedauern nimmt die Ulmer Ärzteinitiative – IPPNW die gestrige Entscheidung des Landratsamtes Neu-Ulm zur Kenntnis, dass in Weißenhorn ab sofort wieder „freigemessene“ Abfälle aus dem AKW Gundremmingen in Weißenhorn verbrannt werden dürfen. Der Landrat und die Mehrheit der Kreisräte haben damit eine wertvolle Chance verstreichen lassen, sich aktiv für einen vorbeugenden Gesundheitsschutz zum Benefit der Bevölkerung und auch deren Nachkommen einzusetzen.

Immerhin: Als Gewinn der öffentlichen Aufklärungskampagne der letzten Tage u.a. durch die Ulmer Ärzteinitiative ist zu festzuhalten, dass mit dem jüngsten öffentlichen Diskurs eine Sensibilisierung für Gefahren von ionisierender Strahlung eingetreten ist. Ab jetzt sollen neu Radioaktivitäts-Messungen im Heizkraftwerk durchgeführt werden. Auch hat sich offensichtlich – anders als vorher – ein Bemühen um Transparenz durchgesetzt. Mit einer neuen „Informationsoffensive“ über Landratsamt-Website und AWP-Umweltzeitung sollen in Zukunft die Weißenhorner Bürger zeitnah und transparent über die Messungen informiert werden. Auch hatte Landrat Freudenberger angekündigt, dass er sich um eine „bayerisch-landesweite AKW-Müll-Lösung“ bemühen wolle. Weißenhorn solle mit dem Abbaumaterial des AKW Gundremmingen nicht allein gelassen werden. Allerdings bittet die Ulmer Ärzteinitiative – IPPNW dafür: „Bitte jetzt keinen Schildbürgerstreich nach St. Florian!“ – Die angekündigte „landesweite Lösung“ sollte nicht dazu führen, dass der AKW-Müll aus Gundremmingen ohne weitere Atomaufsicht nur auf mehrere Müllverbrennungsanlagen verteilt wird.

Abgeschirmte Lagerung unter Atomaufsicht

Da ein Strahlungspotential durch einen normalen radioaktiven Zerfall von selbst weniger wird, propagiert die Ulmer Ärzteinitiative eine abgeschirmte Lagerung unter Atomaufsicht. Der Müll sollte nicht mehr durch eine damit nicht mehr notwendige Oberflächen-Vorbehandlung volumenmäßig vermehrt werden. Eine „Freimessung“ und damit eine zu frühe unkontrollierte Entlassung des Materials in die Allgemeinheit sollte für die nächste Jahre durch eine abgeschirmte Lagerung unter weiterer Atomaufsicht (z.B. auf dem AKW-Gelände o.ä.) ersetzt werden.

Das würde uns alle weniger radioaktiv belasten

2019-02-15-Information der Ulmer Ärzteinitiative-Müllverbrennung geht weiter