ICAN und das Atomwaffenverbot

Veranstaltungsbericht: Am 11.09.19 stellten im Rahmen der Ulmer Friedenswochen zwei junge engagierte Botschafter*innen der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) – Arai Kubayeva und Sebastian Leininger – den Prozess zum Atomwaffen-Verbotsvertrag im EinsteinHaus der Ulmer Volkshochschule und den aktuellen Stand der Dinge der Vertragsunterzeichnungen vor.

Zur Erinnerung: 2017 hatten 122 Staaten im Rahmen der Vereinten Nationen für einen Vertrag zum Verbot und zur Ächtung von Atomwaffen gestimmt. Die Atommächte und viele NATO-Staaten blieben aber diesen Verhandlungen fern und boykottieren bis zum heutigen Tag alle Vertragsbemühungen. Dazu zählt auch Deutschland. Trotz dieses Boykotts nimmt weltweit die Zahl der Staaten zu, die Atomwaffen prinzipiell ablehnen. Zum heutigen Tag haben 26 Staaten den Vertrag ratifiziert. Damit der Vertrag aber völkerrechtlich gültig in Kraft tritt, müssen 50 Ratifizierungen erreicht werden, was für 2020/2021 als realistisch angesehen wird. Ein vergleichbares Bespiel wäre die bereits jetzt schon rechtsgültige völkerrechtliche Ächtung des Einsatzes von Chemiewaffen.

Ende 2017 ist ICAN mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden – für das erfolgreiche internationale Engagement des Verbandes, diesen Vertrag weltweit und bei den Vereinten Nationen gesellschaftsfähig zu machen.

In ihrem Vortrag führten die Referent*innen dem Publikum noch einmal eindrucksvoll die schrecklichen tödlichen und gesundheitlichen Folgen von Atomwaffen-Anwendungen, aber auch schon von Atomwaffen-Tests am Beispiel Kasachstan oder eines potentiellen nuklearen Angriffs mit modernen Lenkwaffen auf das NATO-Logistik-Kommando in Ulm vor Augen.

Mehr Infos zum Thema: https://www.icanw.de/

Radio Free FM: https://www.freefm.de/artikel/ican-und-das-atomwaffenverbot