Atomkraft ade! – Der Fall Gundremmingen
Nachdenklicher Filmhinweis: ARTE | Atomkraft Ade! – Der Fall Gundremmingen
– in der ARTE-Mediathek bis 03.06.2023 – https://www.arte.tv/de/videos/106657-000-A/atomkraft-ade/
– Originaltitel des Films: „Gundremmingen – eine deutsche Atomgeschichte aus der Provinz“ – Regie: Marion Ammicht –
Ein zeit-, technik-und kultur-geschichtlicher Rückblick
– Am 15.4.2023 ist in Deutschland der letzte Atommmeiler vom Netz gegangen – Das AKW Gundremmingen ist schon seit Ende 2021 stillgelegt und wird jetzt zurückgebaut. Trotzdem wird dort noch über Jahrzehnte hinweg Deutschlands größtes überirdisches Atommüll-Lager bestehen bleiben.
Der Film zeigt die Anfänge der Atomstromtechnologie der 1960er Jahre, erzählt am Beispiel des damals armen Provinzdorfes Gundremmingen von deren Bewohnern und vom plötzlichen Reichtum im Dorf, schildert viele und tatsächlich geglaubte naive Träume vom angeblich friedlichen Strom und schier endloser, harmloser und sauberer Stromerzeugung. Es werden die technischen Allmachtsphantasien der damaligen Kraftwerks-Erbauer und verantwortlichen Politiker ironisiert. Der Film zeigt aber auch die ersten Unfälle und den ersten Totalschaden einer Atomanlage. Und dann kamen in Folge davon auch Ernüchterungen und Widerstände gegen das Kraftwerk, zum Beispiel in Form der Mahnwache Gundremmingen. Es wuchs der allgemeine Anti-AKW-Widerstand – vor allem nach der Tschernobyl-Katastrophe. Und nach der Fukushima-Katastrophe ist das finale Aus der bundesdeutschen Atom-Stromerzeugung besiegelt worden.
UND JETZT? Über 100 mit hochradioaktiven Müll beladene Castoren bleiben in der Lagerhalle auf dem Gundremminger Gelände stehen. Jeder einzelne CASTOR hat in etwa so viel radioaktives Inventar, wie in Tschernobyl freigesetzt worden ist. Für diesen Atommüll wird es noch über viele Jahrzehnte hinweg kein verantwortbar sicheres unterirdisches Endlager geben. Und für den radioaktiven Schutt aus dem Rückbau der Atomanlage gibt es – Stand heute – auch keine wirklich gute und saubere Lösung ……