Zwei Jahre Ukraine-Krieg – Stoppt das Töten – sofort

Für einen Waffenstillstand und für Verhandlungen

Die vergangenen zwei Jahre Ukraine-Krieg haben zu hunderttausenden Toten und Verletzten auf beiden Seiten geführt. Die Zivilbevölkerung und die Infrastruktur leiden unter den Folgen. Auch die Auswirkungen auf Umwelt und Klima sind unermesslich. Gewinner der vergangenen zwei Jahre sind die Konzerne der Kriegsindustrie, deren Bilanzen durch die Decke gehen. Und mit Gründung des neuen NATO-Zentrums JATEC (Joint Analysis, Training and Education Centre) für die Analyse militärischer Erfahrungen aus dem Ukraine-Krieg in der polnischen Stadt Bydgoszcz soll jetzt der Ukraine-Krieg zum Real-Labor für weitere Kriege werden. Obwohl die vorherrschende Philosophie einer militärischen Konflikt-Lösung im Ukraine-Krieg offensichtlich versagt hat, verharren beide Kriegsparteien und auch unsere Regierung unbeirrt in einem Kreislauf gegenseitiger Verteufelung und setzen nur auf eine Fortführung und weitere Steigerung der militärischen Einsätze.

Die Ulmer Ärzteinitiative ruft zusammen mit den Gruppen der Ulmer Friedensmahnwache und vielen weiteren Friedensgruppen der Ulmer Region dazu auf, nicht weiter blindwütig auf „Kriegstüchtigkeit“ zu setzen. Spätestens jetzt sollte eine Besinnung auf Friedensfähigkeit beginnen. Wir brauchen dazu eine Kehrtwendung der Politik, damit wieder mehr Geld für das Bildungs- und Gesundheitswesen sowie für andere soziale Felder zur Verfügung stehen kann.

Macht Dialog – jetzt! Wer miteinander redet, bringt sich nicht gegenseitig um.

Diesen Aufruf vertreten wir zusammen mit und in der Ulmer Friedensmahnwache, die sich jetzt schon zum über 65. Mal an jedem Mittwoch um 17 Uhr in der Ulmer Fußgängerzone öffentlich trifft. Sie sind auch nachzulesen in deren neuen Internetauftritt unter: https://www.friedensmahnwache-ulm.de.

Wir laden mit ein zur Ulmer Friedensmahnwache anlässlich des 2. Ukraine-Jahrestags am Freitag, 23.02.2024, 17 Uhr auf dem Ulmer Hans-und-Sophie-Scholl-Platz.

Friedensfähig können wir nur werden, wenn wir es lernen, über die zurzeit bedauerlicherweise allgemein vorherrschende Kriegslogik hinaus zu denken. Die Alternative wäre, diplomatisch darauf hinzuwirken, dass Gewaltkonflikte zumindest erst einmal eingefroren werden, um sie in weiteren Schritten mittel bis langfristig zu lösen. Der in unserer Gesellschaft vorherrschende allgemein verbreiteten Bewaffnungsreflex folgt einem trügerischen Mythos. Nämlich dem (Irr-)Glauben, dass durch Militäreinsätze die eigene Sicherheit erhöht wird. Genau das Gegenteil ist bedauerlicherweise der Fall. Inzwischen befinden wir uns schon lange in einer Eskalationsspirale, deren Ende nicht absehbar ist. Mit jedem Tag nimmt die Unversöhnlichkeit zu, die Fronten verhärten sich mehr und mehr. Die zunehmende Zahl von Toten und Verletzten nimmt kein Ende. Die vorherrschende Philosophie einer erfolgreichen militärischen Konfliktlösung hat versagt.


Friedensfähig können wir nur werden, wenn wir es schaffen, das bestehende gegenseitige Feindbilddenken sowie die reflexartige Entmenschlichung des Gegners zu überwinden. Die Ulmer Ärzteinitiative/IPPNW https://ippnw-ulm.de/ setzt sich ein für ein sofortiges Ende der Gewalt und für umgehende diplomatische Bemühungen und für Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs. 

Eine aktuelle Sammlung bestehender Vorschläge zur Friedensfähigkeit, für Waffenstillstand und Frieden in der Ukraine hat heute die ärztliche Friedensorganisation IPPNW veröffentlicht unter https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Frieden/Waffenstillstand_und_Frieden_Ukrainekonflikt.pdf