Ulmer Atommüll-Tage am 25. und 26.08.2022 | mit-Radeln, mit-Trommeln und mit-Informationen

Mit einem eindrucksvollen und nachdenklich machenden Vortrag gestaltete Raimund Kamm, Vorsitzender des Vereins FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. den Ausklang der Ulmer Atommmüll-Tage am 26.8.2022 im Ulmer Bürgerhaus Mitte. Kamm zeigte am Beispiel des oberirdischen Atommüll-Lagers Gundremmingen in unmittelbarer Nachbarschaft des Großraum Ulm / Neu-Ulms die zunehmende Gefährlichkeit auf, die von so einer Art von Lagerung ausgeht. Immerhin stehen dort schon jetzt  117 CASTOREN zur ständigen Luftkühlung in einer offenen Lagerhalle. Hinzu kommt das weitere hochradioaktive und hochgiftige Inventar in den Abklingbecken der kürzlich stillgelegten Gundremminger Atom-Reaktoren B und C. Wir haben damit Deutschlands größtes oberirdisches Atommüll-Lager unmittelbar vor der Ulmer Haustüre.

ATOMMÜLL-TROMMEL-AKTION AUF YOUTUBEhttps://youtu.be/1hE0LzXk-Yw

Schon am 25.8.2022 hatten ca. 60 Radler der bundesweiten Anti-Atom-Radtour 2022 von .ausgestrahlt lautstark auf dem Ulmer Münsterplatz auf dieses Problem aufmerksam gemacht. Mit einem Trommelkonzert auf vielen Atommüll-Fässern riefen sie zusammen mit lokalen Umweltorgansiationen, der Ulmer Ärzteinitiative / IPPNW www.ippnw-ulm.de , den NaturFreunden Ulm www.naturfreunde-ulm.de und dem Bund Ulm www.bund-ulm.de in Erinnerung, dass die Region Ulm und Neu-Ulm mit dem Atommüll-Problem doppelt belastet ist: Sie hat einerseits jetzt schon in der Nachbarschaft ein immer gefährlicher werdendes oberirdisches Atommüll-Lager am Standort Gundremmingen und ist andererseits mit der Schwäbischen Alb  eine offensichtlich besonders interessante Region bei der Standortsuche für ein unterirdisches Atommüll-Lager.


Pressesspiegel der Ulmer Atommüll-Tage 2022: (Stand 27.08.2022)

Alle Bilder+Youtube-Video: (C) Ulmer Ärzteinitiative mit Dank an Tobias Schäffer

Hintergrund-Information

  • Wir leben in Ulm in Nachbarschaft des oberirdischen Atommüll-Lagers in Gundremmingen – mit CASTOREN, in denen ein Vielfaches des radioaktiven Inventars aufbewahrt wird, das der Reaktorunfall von Tschernobyl frei gesetzt hatte. Eine oberirdische CASTOR-Lagerung ist auf lange Sicht gesehen extrem gefährlich.
  • Außerdem ist auf der Suche nach einem  unterirdischen „Endlager“ für Atommüll die Schwäbische Alb zum geeigneten „Teilgebiet 1“ erklärt worden. Das Gebiet reicht von Aalen bis Biberach und von Münsingen bis ins bayerische Dillingen an der Donau. Vor allem die dortige tiefengeologische Tonschicht ist darüber hinaus in das Blickfeld für die Entwicklung wissenschaftlicher Such-Methoden geraten. Unter anderem dort will die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) eigene wissenschaftliche Methoden für die Untersuchung potentieller Standorte für ein tiefengeologisches Lager entwickeln – zunächst nur vom Schreibtisch aus, später eventuell auch mit Bohrungen und Messungen von Erdbewegungen – genannt: repräsentative vorläufige Sicherheits-Untersuchungen (rvSU). Die BGE betont, dies sei noch keine Vorauswahl. Alle vom BGE seit 2020 schon vorgestellten 90 Teilgebiete seien nach wie vor mögliche Standorte für ein atomares Endlager in Deutschland. Voraussichtlich 2023 /2024 sollen aufgrund bisheriger Analysen die STANDORTREGIONEN festgelegt sein. Das sind die nach § 14 des Standortauswahlgesetzes zu ermittelnden Gebiete, die innerhalb der Teilgebiete liegen und die für die übertägige Erkundung zur Ermittlung der in diesen Regionen liegenden möglicherweise geeigneten Endlagerstandorte in Betracht kommen.

Teamwork der Veranstalter: Ulmer Ärzteinitiative / IPPNW www.ippnw-ulm.de | NaturFreunde Ulm www.naturfreunde-ulm.de | Bund Ulm www.bund-ulm.de | .ausgestrahlt www.ausgestrahlt.de