Militarisierung des Gesundheitswesens

Militarisierung-des-Gesundheitswesens

Am 1. Januar 2025 ist – von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt – der „OPERATIONSPLAN DEUTSCHLAND“ in Kraft getreten – erarbeitet unter der Federführung der Bundeswehr. Damit werden jetzt eine Vielzahl von zivilen bundesdeutschen Institutionen verpflichtet, dem Militär auf dessen Anforderung hin Unterstützung zu leisten. Alle Bereiche sollen auf die Bedürfnisse des Militärs und auf die Erfordernisse einer Kriegsführung ausgerichtet werden.

Dies gilt auch für unser Gesundheitswesen. Die medizinische Versorgung der zivilen Bevölkerung wird den Bedürfnissen des Militärs hintan gestellt. Das zivile Gesundheitssystem mit seinem zivilen medizinischen Personal, das bisher dem individuellen Patienten verpflichtet war, gerät so in einen Rollenkonflikt, weil das Militär ihren eigenen Regeln der Kriegslogik folgt.

Damit verabschiedet sich unsere Gesellschaft immer weiter weg von einer Friedenslogik, die in den 1980/90-er Jahren vorherrschte und die Kriegsverhütung, Entspannung, Dialog und Abrüstung zu Gunsten einer gemeinsamen Sicherheit im Fokus hatte, hin zu einer Kriegslogik und Kriegsertüchtigung, die uns sicher keine sichere Zukunft bereiten wird.

Die Ulmer Ärzteinitiative / IPPNW macht in dem Zusammenhang auf zwei Veranstaltungen aufmerksam:

Am Samstag, 26.04.2025 von 10 bis 14 Uhr zum Thema „Resilienz und Militarisierung des Gesundheitswesens“.

Online und im Albert-Schweitzer-Saal der Landesärztekammer Baden-Württemberg, Jahnstraße 40, 70597 Stuttgart. Referent*innen: Dr. Bernhard Winter (vdää), Dr. Robin Maitra und Ute Rippel-Lau (beide IPPNW) – Mehr Informationen zur Veranstaltung bei https://www.ippnw.de/commonFiles/pdfs/Termine/Einladung_Resilienz_und_Militarisierung.pdf – Anmeldung unter https://www.ippnw.de/aktiv-werden/termine/resilienz-und-militarisierung-des-gesundheitswesens.html

Am Dienstag, 06.05.2025 von 17 bis 18 Uhr zum Thema „Militarisierung des Gesundheitswesens“.

In der Radio-Sendereihe „peace on air – Das Ulmer Friedensradio“ 
bei Radio free FM auf 102,6 MHz oder im Livestream der freefm.de-Mediathek live mit dem Studiogast Dr. Robin Maitra (IPPNW). Mehr Informationen unter https://www.friedensbewegung-ulm.de/2025/04/09/militarisierung-des-gesundheitswesens/ Die Sendung kann nach der Live-Ausstrahlung auch als Podcast nachgehört werden unter https://www.friedensbewegung-ulm.de/friedensradio/


Weiter führende Informationen:

Flyer der IPPNW „Nein zur Militarisierung der Medizin!“https://shop.ippnw.de/produkt/militarisierung-gesundheitswesen/

„Zeitenwende“ in den Krankenhäusern – Um die Versorgung von Soldaten im Kriegsfall sicherzustellen, soll die Bevölkerung nachrangig behandelt werden. Ein vdää-Gastbeitrag im Jacobin – https://jacobin.de/artikel/krankenhausreform-karl-lauterbach-klinik-sterben-bundeswehr-militarisierung